Neue Energiepolitik – Chance oder Frust?

Am Freitagabend, den 20. April 2018 ging die NESA in Zusammenarbeit mit den Vereinen SSES, Appenzeller Energie und Energie AR/AI ebendieser Frage auf den Grund. Vier Vorträge sowie eine Diskussionsrunde und ein Apéro, der zum bilateralen Austausch anregte, bildeten das Gerüst der Veranstaltung. Die öffentliche Veranstaltung lockte über 70 interessierte Gäste in die Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell. Ein Veranstaltungsbericht.

Ein wunderschöner sonniger Frühlingsabend in Appenzell, die Uhr zeigt kurz vor 18:00 Uhr. Die ersten Gäste betreten die Eingangshalle des Kunsthauses Ziegelhütte. Sie kamen, um an der Generalversammlung des SSES Sektion Nordostschweiz teilzunehmen. Als um kurz vor 19:00 Uhr die Pforten für die interessierte Öffentlichkeit geöffnet wurde, strömten die weiteren Gäste in das Kunsthaus.

Valentin Gerig, Co-Präsident der NESA, begrüsst die Runde bevor Anton Kölbener, Präsident des Vereins Appenzeller Energie, die Moderation für den Abend übernimmt. Als erster Gast wird Gianni Operto vorgestellt. Als Präsident der AEE SUISSE, dem Dachverband der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz, ist er eine Figur mit Strahlwirkung. In seinem Beitrag beschwört er nicht nur den Untergang der alten Techniken der Energiegewinnung („Die alte Technik liegt auf dem Sterbebett“), sondern räumt auch mit den Einwänden der Kritiker auf. Operto zeigt sich enttäuscht über die aktuelle Situation auf dem Schweizer Energiemarkt, verweist aber darauf, dass sich die Schweiz in einer sehr guten Situation befindet in Bezug auf die Chance, sich im Energiebereich weiter zu entwickeln. Diese einzigartige Situation ist aber nicht ausreichend, die Energiewende ist kein Selbstläufer. Sie braucht innovative und aktive Köpfe, die sie begleiten. Aber Operto ist zuversichtlich und zitiert einen ehemaligen U.S.- Präsidenten mit den Worten „Yes, we can!“

Nach einer kurzen Überleitung betritt Gregor Lutz von Holzenergie Schweiz die Bühne. Seine Präsentation über die an sich alt hergebrachte, heute aber doch wieder weniger bekannte Holzenergie informiert die Zuschauer nicht nur über die Vorteile und Potenziale der Holzenergie, sondern zeigt auch deren Grenzen auf. In der zweiten Hälfte seines Vortrags stellt Lutz Lösungsansätze für bestehende Herausforderungen im Bereich Holzenergie vor, bevor er zum Abschluss einige Anlagen, u.a. auch den Holzenergieverbund Holzin in Appenzell, vorstellt und deren Funktionsweise erklärt.

Im dritten Beitrag steht die Sonnenenergie im Fokus. Der Geschäftsführer der Nordostschweizer Sektion der Schweizer Vereinigung für Sonnenenergie SSES, Heini Lüthi-Studer, stelle die Entwicklung der Solarenergie in der Schweiz auf. Ein besonderes Augenmerk legt er auf den Eigenverbrauch.

Dabei werden Themen wie die Wirtschaftlichkeit des Eigenverbrauchs, Eigenverbrauchsgemeinschaften sowie die Optimierung des Eigenverbrauchs angesprochen. Abgeschlossen wird die Präsentation mit einigen positiv stimmenden Worten zur (Zukunft der) Elektromobilität.

Im letzten Beitrag des Abends, bevor alle Redner die Bühne für die Podiumsdiskussion gemeinsam betreten, berichtet Werner Geiger, Verwaltungsrat der Appenzeller Wind AG, vom Windenergieprojekt in Oberegg, AI. In Oberegg soll ein Windpark mit zwei Windrädern entstehen, die zusammen 13.4 Mio. kWh sauberen elektrischen Strom erzeugen. Diese Menge entspricht ungefähr dem Verbrauch von 40% aller Haushalte im Kanton Appenzell Innerrhoden. Zusätzlich soll das Projekt über die Bau- und Betriebsphase eine regionale Wertschöpfung von über CHF 25 Mio. generieren. Trotzdem ist das Projekt nicht ohne Widerstand, wie Gerig schon zu Beginn der Veranstaltung antönt und Geiger in seinem Vortrag klarmacht.

Davon lassen sich die Beteiligten nicht unterkriegen und zeigen sich zuversichtlich. Sie hoffen nun auf eine effiziente Abwicklung der formellen Hürden, die ein solches Projekt zu nehmen hat.

Als formellen Abschluss des Events treffen sich die vier Redner auf der Bühne, um sich im Rahmen der Podiumsdiskussion den Fragen von Moderator Anton Kölbener sowie einem sehr neugierigen und interessierten Publikum zu stellen.

Nach vielen spannenden Fragen bedanken sich Mitveranstalter Anton Kölbener und Valentin Gerig bei Referenten und Publikum und laden zum anschliessenden Apéro ein. Da werden bei Quöllfrisch, Flauder, Weisswein und belegten Broten die Diskussionen bilateral weitergeführt und Impressionen ausgetauscht.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Event ein voller Erfolg war. Für die Veranstalter, aber auch für das zahlreich erschienene Publikum sowie nicht zuletzt für den Weg in eine effizientere Energiezukunft.

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