Die Unternehmerinitiative begrüsst das Windenergieprojekt und die für notwendige An- passung des kantonalen Richtplans. Damit wird an einem Standort mit überdurchschnittlich hohem Windverkommen erneuerbare Energie erzeugt, welche der Erfüllung der energiepoliti- schen Ziele dienen. Die beiden Windenergieanlagen werden Zeugnis eines modernen und zu- kunftsgerichteten Standortkantons sein und neben dem energetischen Beitrag auch eine hohe direkte und eine indirekte regionale Wertschöpfung erzeugen. Insbesondere für die Tourismus- region Appenzellerland wird sich das Projekt positiv auswirken, kann doch aufgrund der Erfah- rungen an anderen Windparks davon ausgegangen werden, dass pro Jahr rund zehntausend Besucher die Anlagen besichtigen werden. Daraus wird das lokale Gastgewerbe einen direkten Nutzen ziehen können. Die Anlagen werden aber auch Schulklassen zur Auseinandersetzung mit den erneuerbaren Energien und der Ingenieurstechnik dienen, woraus ein Nutzen für die Bil- dung und die Energiepolitik gewonnen werden kann.

Das Stimmvolk des Kantons Appenzell Innerrhoden, aber auch der betroffenen angrenzenden Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen haben im Mai 2017 dem ersten Umsetzungs- schritt zur Energiepolitik 2050 mehrheitlich zugestimmt. Somit steht das Projekt in Überein- stimmung mit dem öffentlichen Interesse und ist zu unterstützen. Selbstverständlich sind die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, damit die Eingriffe in die betroffenen Schutzgüter ver- mieden, gemindert oder kompensiert werden können. Dabei warnen wir aber davor, den Bogen mit allzu vielen und drastischen Vorgaben zu überspannen. Letztlich werden solche Projekte nur realisiert, wenn es den Initianten und Investoren möglich ist, eine ausreichende Rendite zu erwirtschaften. Für ein Wunschkonzert der verschiedenen Interessenvertreter bleibt da kein Spielraum.

In Bezug auf das Thema Landschaftsschutz werden kaum griffige Massnahmen möglich sein. In Anerkennung der Interessen des Landschaftsschutzes zieht die Standeskommission die Konse- quenzen und will auf grosse Windenergieanlagen andernorts verzichten, mit der Nutzung des Windvorkommens im Gebiet Honegg-Oberfeld aber einen Beitrag zu den energiepolitischen Zie- len leisten. Die vorgenommene Interessenabwägung der Standeskommission ist nachvollziehbar und wir halten den Entscheid für den Projektstandort für tragfähig und richtig. Damit wird der Windenergie in Appenzell Innerrhoden an einem sehr geeigneten Standort eine Chance gegeben.

Wir danken Ihnen, wenn Sie unsere Erwägungen in Ihrer weiteren Entscheidungsfindung be- rücksichtigen und die für das Projekt notwendigen Anpassungen im Richtplan vornehmen.